Das habe ich heute in einem Interview in der „Welt am Sonntag“ mit Frank Schätzing gelesen. Für Laschet kreiert der Spiegel „Häuptling Wirdsonix“ und ob Söder es wirklich besser kann, schauen wir mal. Eigene Ideen kann ich beim Bayernkönig nicht viel erkennen, meist nur Reaktionen auf die vielen Kanäle im Netz. Alles weit weg von Vision und gestalterischer Idee, Bayern ist schön, Bayern ist an der Spitze, Bayern ist im Rest der Republik nicht beliebt, das trifft alles mit und ohne Söder zu. Er nutzt die Gunst der Stunde, und dass ist auch nicht so ganz einfach. Insofern kann er schon: Politik. Die Politik sollte kein Selbstzweck sein, sondern Mittel zum Zweck. Ich lasse den Tag vorbei gehen und warte ab, was heute, am 11.4.2021, passieren wird. In Berlin sitzen die beiden Kontrahenten im Kabinett zusammen, am Sonntag.
Morgen: wieder alles zu, bzw. mit Termin vielleicht doch auf? Tests gibt es einmal pro Woche kostenlos, also der Staat zahlt sie – und wer ist der Steuerzahler? Richtig, also nicht ganz kostenlos. Betriebe sollen verpflichtend testen, ein zentraler Lockdown wird besprochen. Was heißt schon Lockdown? So wie er aktuell angewandt wird, verdient er den Namen nicht. Ein Lockdown meint: Fenster zu, Kabel raus, Licht aus! Nicht dieses Ausgangssperren-mit-Termin-Einkauf Geschwurbel. Alle reden über die Schulen, wenige über die Großraumbüros. Auf keinen Fall Reisen, ganz wichtig! Als ob hinter den Deutschen Grenzen Sodom und Gomorrha herrschen würde. Lasst euch sagen liebe Leute, auch dort gibt es Corona-Regeln, die auch eingehalten werden. Maskenpflicht im Geschäft, nur zwei, drei oder vier Menschen in den kleinen Supermarkt an der Ecke, Desinfektion am Eingang, usw. alles wie in good old Germany. Halt, Unterschiede gibt es: die Friseure sind zu und Restaurants und Bars sind geöffnet. Die Tische stehen draußen, im Freien. Das ist natürlich kein Nachteil, wenn sich der Tisch zusammen mit dem maskierten Kellner weiter südliche befindet. Vielleicht sogar soweit, das man am Tisch auf einen kleinen Hafen blicken kann und den schaukelnden Booten zuschaut. Aber halt, dass machen wir doch nicht! wir sind Deutsche! Es gibt eine dringenden Appell des Auswärtigen Amtes, nicht notwendige touristische Reisen zu unterlassen. Also: dass machen Mann/Frau einfach nicht, wenn wir darum gebeten werden, noch dazu vom Amt!
„Und wenn doch?“
„Lieber nicht, Neid und Missgunst wird dich treffen.“
„Aber ich lasse mich doch testen, vorher und nachher!“
„Egal, wenn alle nicht sollen, dann darf der Einzelne nicht dürfen.“
„Verboten ist es doch nicht!“
„Nein, dass nicht, aber der gesellschaftliche Druck ist gegen individuelle Entscheidungen. In der Pandemie müssen wir alle zusammen stehen!“
„Ach so.“
„Ja, genau mein Lieber!“
„Ich bin getestet, negativ.“
„Und?“
„Später, wenn ich dran bin, vielleicht sogar geimpft. Sozusagen amtlich gesund und unansteckbar.“
„Später!“
„Wann ist „Später“?“
„Später eben, danach halt. Nach der Impfung oder nach dem Sinken des Inzidenz-Wertes: halt später.“
„War nicht irgendwann im letzten Jahr schon „später“? Noch einmal durchhalten und dann wird es ein schönes Weihnachtsfest! War dass nicht so? Weihnachten waren wir, äh, zu Hause. Mit dem Weihnachtsmann allein am Baum. Jetzt nochmal kurz den Hinter zusammen drücken und dann haben wir auch die Mutation herunter gespült. Danach wird alles besser. Danach, soviel wie später. Machen wir doch einfach eine Pause im Leben, später!