Panik, Unruhe, mindestens schlechte Laune bekommt uns zu fassen, wenn wir an das Ende denken. Der Blick nach vorn ist verstellt, die verfügbare Zeit erscheint uns erstmals als eine endliche Ressource.
Was also machen in der wenigen Zeit?
Wenn wir die Hälfte des gesamten Weges überschritten haben, wird es weniger. Bei der Wanderung mit Kindern ist das eine gute Marke. Beim „Bergfest“ in der früher obligatorischen Armeezeit ist es das erste Licht im Tunnel nach der Grundausbildung. Feiern wir im Leben „Bergzeit, dann geht es von da an bergab. Alles ist gut, wenn der Alltag dadurch einfacher würde. Uns schwant aber schon, dass nach dem Überschreiten des Zenits keine sanfte Bergwiese auftauchen wird.
Der Blick, die Gefühle gehen nach innen. Ist da ein Ziepen oder Ziehen? Schlägt das Herz schneller, schmerzen die Knie, werden die alltäglichen Stockwerke immer höher? Auch wenn wir uns lange beruhigen können, verdrängen, interpretieren: Es wird die Zeit kommen.
A: Also Panik!
B: Warum?
A: Weil das Ende zu erahnen ist und der Verfall sicher morgen beginnt!
B: Dann dreh dich um und schau zurück.
Da müssen wir weiter sehen können als nur bis zum Ende. Wir erahnen den Anfang schon gar nicht mehr. Er ist zu weit weg und es ist so viel passiert. Du meine Güte, was haben wir bis dahin nicht alles erlebt, geschafft und genossen! Die Zeit vergeht für uns alle gleich, also muss jeder von uns etwas entdecken können. Es mag sein, dass eine Laune, Depression oder Tränen den Rückspiegel verstellen und wir nur die Hutablage mit dem Wackeldackel sehen. Das ist ein Trugbild. Ein kurzer Eingriff von uns und wir sehen das Band der Vergangenheit, was gerade noch Zukunft war.
Jahreszeiten, Jahrzehnte, vieles zum ersten Mal, viel Blödsinn und Dinge, für die wir uns schämen. Das Leben, welches wir kurvenreich durchfahren sind. Wir hätten an mancher Kreuzung besser eine Pause gemacht und überlegt. Mehr Zeit zur inneren Ruhe. Weiter ging es schnell. Zum Tempolimit gehört Mut, der fehlt.
Was kann, dass muss!
Besser: anhalten, auszusteigen, umdrehen, entdecken.
Wir wissen, wir müssen irgendwann wieder starten und weiter die Zukunft hinter uns lassen. Aber ein Blick zurück vom Rand der Straße nimmt uns die Angst vor den nächsten Hügeln.