Na du Wiese, du grünes Eck. Soll ich dich betreten mit nackten Sohlen? Die ersten Spuren im Morgentau? Soll ich es wagen, ohne Angst vor Stacheln und Steinen? Und was erkläre ich, komme ich mit schmutzigen Füßen und grünen Flecken nach Hause?
"Du traust dich nicht"
Raunen die Stiele und gelben Tupfen, die Schmetterlinge und die jungen Halme sich wiegend in einem Morgenhauch. Na, warte du Wiese, du grüne Fata Morgana! Ich reiße dich mit Haut und Haaren an mich. Von oben bis unten betracht ich dich, drehe dich, stell dich auf den Kopf, küsse und erkunde dich. Betrachte dich mit Abstand. Lass mich fallen. Verstecke mich in deinen Wurzeln. Deine Frage blendet mich wie tausend Spiegel. Streiche den Staub deiner gelben Wimpern auf meine Finger. Ich schmecke, rieche und genieße dich! Du Wiese, da im Morgenlicht. Weißt du eigentlich, wie schön du bist! Lock du nur mit deinem Flügelschlag der später irgendwo verstürmt.
Noch halte ich stand.
Prinzipien auf dem Rücken und der Brust. Doch längst schnürt die Neugier schon den Ranzen und fragt nicht nach Erlaubnis. Sie steht auf, einfach und geht, einfach!
Einfach.
An der Tafel: irgendwas mit Schule, in ihrem Kopf: irgendwas wie "Dieses". Noch sitz ich ruhig in der Bank, während die Neugier gerade um die Ecke biegt. Auch diese Stunde wird mit einem Klingeln enden, dann steh ich auf.