ein neues Jahr – Neuanfang


Neue Jahre beginnen mit dem Versprechen, neu anfangen zu können. Einmal mit dem Leben durch die Waschanlage fahren, mit Unterbodenschutz und Glanzreinigung. Der Dreck geht und die glänzende Oberfläche strahlt in den Tag, das ganze Jahr!

Im neuen Jahr komm ich dem Bild eines guten Menschen bestimmt schon nahe. Ich muss mich nur anstrengen und diszipliniert sein.

A: Für wen? Warum? Weshalb noch mal?

B: Na für dich.

A: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich beschwert hätte.

B: Ja, aber du wirst dich doch verbessern wollen werden!?

A: Nö.

B: Jeder bewusst reflektierende Mensch macht das zum Jahresbeginn.

A: Dann bin ich eben ein unbewusst verschlossener Mensch am Jahresende.

B: Das ist asozial.

A: Weil wir die Gemeinschaft brauchen, jeder Einzelne nur in der Gruppe existieren kann?

B: Wir sind als menschliches Individuum auf die Gemeinschaft angewiesen.

A: Und für die Gemeinschaft muss ich mich optimieren?

B. Also ein wenig wirst du an deinen Fehlern arbeiten können. Das Leben nutzen, nicht verschwenden. Also gut werden.

A: Wer sagt das?

B: Äh, na ja, der gesellschaftliche Spirit.

A: Du meinst den gesellschaftlichen Sprit.

B: Eben du könntest weniger Alkohol trinken, bist dadurch gesünder und belastet die Krankenkassen nicht.

A: Ach, die schenken mir ihre Dienstleistung?

B: Geld ist nicht alles.

A: Ne, spätestens nach dem Mauerfall haben wir mit dem Warentausch aufgehört.

B: Du bist egoistisch.

A: Es geht nicht um mich.

B: Als Teil der Gesellschaft schon.

A: Oh, du bist nervig. Also: OK, als unabstreifbarer Teil der Gesellschaft schon. Zufrieden?

B: Na dann: Was sind deine guten Vorsätze für das kommende Jahr?

A: Ich mache auf Stagnation und Nachhaltigkeit. Ich bleibe wie ich bin und kann froh sein, wenn es mir gelingt.