Treibgut


Ich lasse mich treiben, losgestoßen, abgetrieben, in Bewegung.

Der Halt zieht vorbei, aufgegeben. Die Gedanken gleiten, malen Traumbilder im Kopf. Das Sein kommt in die Nähe. Selbst soweit entfern bewegt es schon den silbernen Spiegel, die sanfte Bewegung wird unruhig. Als ob sich etwas an dem glatten Glanz heranarbeitet, die Oberfläche in Unruhe versetzt und die Straheln flirren lässt. Weit entfernt sehe iic ein riesiges Rohr aus der Wahrheit ragend. Aus ihm strömt es trüb und krachend ins Gehege. Ich schaukle auf meinem Blatt im Silber. Meine Hände stützen den Körper auf den prallen Adern und Zellen der sanften Biomasse. Däumelinchen ist eine Freundin von mir.

So schau ich zum Ufer und sehe die Löcher, die Buchten und sandigen Stellen, die zugewachsenen Einblicke und die Ausgänge unter der Oberfläche des Sichtbaren. Emotionen steigen wie Raketen in das Universum, in dem es kein oben und unten kein Himmel und keine Hölle gibt. Mephisto sitzt mit Faust im selben Boot. Der Rote hat die Hand an der Pinne. Die eigenen Spuren wachsen auf, wenden sich ab und ziehen in die Kulisse. Sie wollen die Rufe nicht hören, sprechen eine andere Sprache. Vielleicht geht hinter der Kante ja doch weiter!

Schau ich zur anderen Seite nach vorn, so ist da ein Leuchten und davor eine Sandbank. TUI schreibt auf einem schwimmenden Werbebanner, sie lädt zum Verweilen ein. Die Ruhe, der Stand, der bequeme Sessel mit Lehnen überall und dem geschützten Blick. Ein Blasentraum nach dem Lauf.

Ich denke nicht einmal daran und schau vorbei. Viel zu viele Fragen habe ich noch und Ideen und Wünsche. Ach, könnte ich nur mehr sehen, als ich begreifen kann. Vielleicht dahinten, vielleicht in einem anderen Traum.

Blue Fläche